Marburger Konzentrationstraing

Das Marburger Konzentrationstraining ist ein Programm für Kinder mit Konzentrationsstörungen. Diese äußern sich meist durch Unaufmerksamkeit und Ablenkbarkeit in der Schule und abnehmenden Leistungen, oder sogar bereits im Kindergarten. Häufig führt die Fertigstellung von Hausaufgaben zu großen Schwierigkeiten und Frustration des Kindes. Mit dem Marburger Konzentrationstraining bringen unsere Ergotherapeuten Ihrem Kind bei, sich selber zu steuern und Zutrauen in eigene Stärken zu erlernen. Die Konzentration wird verbessert und führt zu einer gesteigerten Lern- und Leistungsfähigkeit.

Das MKT richtet sich an Kinder im Kindergarten-, Vorschul- und Schulalter sowie an Jugendliche aller Altersstufen mit Konzentrationsstörungen, die sich wie folgt zeigen:

  • wenig Zutrauen in eigene Fähigkeiten, geringes Selbstvertrauen
  • mangelnde Motivation bzw. Leistungsmotivation
  • mangelnde Fähigkeit Aufgaben in einer angemessenen Zeit zu bearbeiten
  • Schwierigkeiten bei der Sache zu bleiben
  • Probleme Wichtiges von Unwichtigem zu trennen
  • Defizite in Wahrnehmung, Sprache, Konzentration und Motorik
  • fragliche Schul- oder Versetzungsreife
  • Anzeichen einer beginnenden Aufmerksamkeitsstörung

etc.

Besonders effektiv ist das Programm im Gruppentraining, da sich das Kind, ebenso wie in der Schule, trotz der Anwesenheit anderer Kinder konzentrieren muss. Unsere Therapeuten setzen das Training aber auch gezielt in der Einzeltherapie um.

 

Konzentrationsstörung

Konzentrationsstörungen zeigen sich darin, dass es dem Kind kaum gelingt, seine Aufmerksamkeit entsprechend einer Situation zu steuern. Das bedeutet, dass ein Kind Schwierigkeiten hat, sich gezielt mit einer Aufgabe zu beschäftigen und dabei zu bleiben. Unwichtiges auszublenden und die Aufgabe in angemessener Zeit zu bearbeiten fällt dem Kind schwer. Es gibt zwei Formen der Konzentrationsstörung:

  1. „Zappelphilipp“ – das Kind ist unkonzentriert und unruhig. Es ist ablenkbar, zeigt eine geringe Ausdauer, ist viel in Bewegung und unaufmerksam.
  2. „Träumersuse“ – das Kind ist unkonzentriert und ruhig. Es ist verträumt, vergisst die Aufgabe oder bekommt die Aufgabenstellung gar nicht erst mit.Häufig passieren diesen Kindern Flüchtigkeitsfehler, es dauert lange, bis mit einer Aufgabe begonnen wird und diese wird schnell wieder aufgegeben.

Eine der wichtigsten Informationen für Angehörige und Lehrer der Kinder:

Konzentrationsstörungen hindern das Kind daran, die Leistungen zu erbringen, die aufgrund dessen Intelligenz eigentlich möglich wären!

Bereits seit dem Jahr 1990 konnte in wissenschaftlichen Studien zum Marburger Konzentrationstraining dessen Wirksamkeit bewiesen werden. Die Kinder zeigten ein signifikant gesteigertes Leistungsverhalten und eine geringere emotionale Labilität. Des Weiteren zeigte sich in den Untersuchungen, dass sich die häufig mit Konflikten belastete Hausaufgabensituation zwischen Eltern und Kind deutlich verbessert hat, da sich die Kinder wesentlich leichter taten und Erfolgserlebnisse bei den Hausaufgaben hatten. Statt mangelnder Konzentration, Frustration und Unlust wurde die Motivation mit zunehmendem Erfolg immer höher.

Das Marburger Konzentrationstraining verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Nicht nur die Verbesserung der Konzentration steht im Fokus, sondern unsere Therapeuten arbeiten eng mit den Eltern zusammen, zeigen dem Kind, wie es lernt mit seinen Schwächen umzugehen, diese zu überwinden und vermitteln ihm zunehmend Erfolgserlebnisse.

 

Die Ziele des MKT

Training der Selbststeuerung

Guter Umgang mit Fehlern

Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit

Erhöhung der konkreten Konzentration auf etwas

Erhöhung der Leistungsbereitschaft

Schaffung von (mehr) Zutrauen in eigenes Können

Stärkung der Eltern

Verbesserung der Interaktion zwischen Eltern und Kind

 

Aufbau der Einheiten eines MK-Trainings

Begrüßungsspiel (Gruppenspiel)

Entspannungsübung

Übung zur verbalen Selbstinstruktion

Konzentrationsübung

Aufgabenanalyse

freies Spiel

 

Das MKT verfügt über eine großes Repertoire an wissenschaftlich  erarbeiteten Aufgaben, die kindgerecht und spielerisch angelegt sind. Sie fördern die Feinmotorik und das strukturierte Denken. Unsere Ergotherapeuten nutzen in Schwerpunkten die Methode der verbalen Selbstinstruktion. Kinder lernen dadurch, Aufgaben in einzelnen Schritten abzuarbeiten. Kleine Schritte bedeuten einfacher erzielbaren Erfolg, und dieser erhöht die Motivation und die Freude am Lernen. Bei der Ausführung sprechen sie die Kinder zunächst Punkt für Punkt laut mit. Nach und nach wird dies je nach Fortschritt unter Anleitung des Therapeuten in inneres Sprechen umgewandelt. Dies fördert spielerisch und wissenschaftlich erwiesen das strukturierte Arbeiten und die Selbststeuerung des Kindes. Außerdem wird mit einem Punkte-Belohnungssystem gearbeitet.

 

Bildergalerie der Anwendungsbereiche

Zurück