Logopädie Kinder 

Sprachentwicklungsstörungen – verzögerungen

Bei einer Sprachentwicklungsverzögerung oder –störung können Schwierigkeiten in folgenden Bereichen vorliegen:

  • ­Aussprache (Phonologie)
  • Wortschatz (Semantik / Lexikon)
  • Satzbau (Syntax)
  • Grammatik (Dysgrammatismus)

 

Ziele in der Behandlung von Sprachentwicklungsverzögerung und -Störungen sind:

  • Förderung der Sprachentwicklung
  • Training der Verarbeitung von Höreindrücken
  • Unterstützung der sprachlichen Entwicklung bei Mehrsprachigkeit

 

P.O.P.T – Psycholinguistische Phonologietherapie nach A. Fox-Boyer

(Aussprachetherapie)

 

Wenn Kinder Sprachlaute durch andere ersetzen (→ bspw. „grei“ statt „drei“) liegt eine Phonologische Störung bzw. Verzögerung vor. Wir arbeiten nach dem Therapiekonzept P.O.P.T. In drei Phasen lernt das Kind die betroffenen Laute auditiv voneinander zu unterscheiden, die Laute korrekt auszusprechen und die korrekte Verwendung der Sprachlaute im Wort und Satz umsetzen zu können.

 

PLAN – Patholonguistische Therapie bei Sprachentwicklungsstörungen nach Siegmüller und Kauschke

Die Patholinguistische Therapie bei Sprachentwicklungsstörungen eignet sich vorrangig für Kinder mit Beeinträchtigungen im Spracherwerb ohne ursächliche organische Schädigung. Die Methode ist an den sprachlichen Symptomen ausgerichtet, die das Kind zeigt und orientiert sich an der physiologischen Sprachentwicklung.

Durch spielerische Übungen, Gegenüberstellung von grammatischen Strukturen und eine günstige Lernumgebung erfährt das Kind einen hochfrequenten sprachlichen Input. So werden Lernmechanismen aktiviert und eigendynamische Entwicklungsprozesse ausgelöst.

 

Kontextoptimierung nach Prof. Dr. Motsch

In der kontextoptimierten Therapie erfährt ihr Kind eine Behandlung die individuelle auf seine Interessen abgestimmt ist um somit die Lernmotivation aufrechtzuerhalten. Der Ausgangspunkt dafür ist, den Kontext für den Erwerb der grammatischen Regeln zu optimieren, das heißt, die bestmögliche Lernsituation in der jeweiligen Therapie- oder Unterrichtseinheit zu schaffen. Die Lernsituation, das Sprachmaterial und die therapeutischen Hilfen sind danach ausgerichtet.

Die Kontextoptimierung ist ein therapiedidaktisches Konzept zur Behandlung von grammatischen Störungen bei Kindern. Ziel des Konzepts ist, dass die Kinder ihre Schwierigkeiten im grammatischen Lernen überwinden und einen Zuwachs ihrer grammatischen Fähigkeiten erreichen.

 

HOT – Handlungsorientierter Therapieansatz nach Weigl und Reddeman-Tschaikner

Durch den handlungsorientierte Ansatz werden Kinder im Sprachverständnis und in der Sprachproduktion gefördert. In das Handlungsgeschehen wird ein gezieltes sprachliches Angebot integriert.

Dieses Angebot richtet sich u. A. an Kinder mit Beeinträchtigungen im Spracherwerb aufgrund primär organischer Schädigungen. Z.B. ist diese Methode der Sprachanbahnung auch bei Kindern mit Trisomie21 (Downsyndrom) einsetzbar.

 

Late Talker – spät ins Sprechen kommen

Als Late Talker bezeichnet man Kinder zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr mit einer deutlich verlangsamten Sprachentwicklung. Hierbei liegen keine organischen Ursachen (z.B. Hörstörungen) vor. Man geht von einem verspäteten Sprechbeginn aus, wenn das Kind in einem Alter von 24 Monaten noch keine 50 Wörter produziert oder noch keine Wortkombinationen bildet.

Etwa die Hälfte aller Late Talker kann den Rückstand im Spracherwerb bis zu ihrem 3. Lebensjahr aufholen. Die verbleibenden Kinder weisen ein erhöhtes Risiko für Sprachauffälligkeiten bzw. spezifische Sprachentwicklungsstörungen (SSES) auf.

In enger Zusammenarbeit mit den Eltern werden dem Kind effektive Strategien spielerisch vermittelt, um sich sprachlich weiterentwickeln zu können. Dabei kommen u.a. Elemente aus folgenden Therapiemethoden zur Anwendung:

  • Frühe Sprachentwicklungstherapie nach B. Zollinger
  • Late-Talker-Therapiekonzept nach Schlesiger, Claudia
  • Neurofunktionellen Reorganisation nach Padovan

 

Lese- und Rechtschreibförderung

 

Marburger Rechtschreibtraining nach Gerd Schulte-Körne und Frank Mathwig

Durch dieses Programm bieten wir lese- und rechtschreibschwachen Kindern ein regelgeleitetes Förderprogramm. Das Marburger Rechtschreibtraining stellt mit einem Programm von acht Regeln für die wichtigsten Rechtschreibprobleme bereit. Ziel dieser Lernstrategie ist es, den Kindern Schritt für Schritt Wege aufzuzeigen, wie sie selbstständig grammatische Regeln erfassen und ihr neu erlerntes Rechtschreibwissen auf bekannte und nicht-bekannte Wörter anwenden können.

Redeflussstörungen (Stottern)

Stottern ist eine anerkannte Sprechbehinderung von der etwa 1 % der Gesamtbevölkerung betroffen ist. Stottern äußert sich im Sprechfluss durch unfreiwillige Blockierungen, Verlängerungen von Lauten und Wiederholungen von Lauten, Silben und Worten. Stottern tritt überwiegend in der Altersspanne von 2,5 bis 6 Jahren auf. In dieser Altersgruppe besteht eine Heilungswahrscheinlichkeit von ca.70-80 Prozent. Mit zunehmendem Alter nimmt die Heilungswahrscheinlichkeit deutlich ab. Bei erwachsenen Stotterern geht man davon aus, dass Stottern nicht heilbar ist.

 

KIDS – Kinder dürfen stottern direkte Therapie nach Sandrieser und Schneider

Aufgabe der Therapie ist es:

  • Begleitsymptome abzubauen
  • ein lockeres, anstrengungsfreies Stottern anzubahnen
  • dem Kind Techniken zu vermitteln, mit welchen es seine Sprechmotorik trainieren und auftretende Stotterereignisse schnell und leicht überwinden kann.

So wird spontanes flüssiges Sprechen immer wahrscheinlicher. Außerdem wird dem Kind und seiner Familie ein offener und selbstbewusster Umgang mit  Stottern vermittelt.

 

Myofunktionelle Störungen

Bei einer myofunktionellen Störung liegt ein Ungleichgewicht in der Lippen-, Zungen-, Wangen- und Schlundmuskulatur (Mundmotorik) vor. Dadurch kann es zu einer offenen Mundhaltung, Vorverlagerung der Zunge mit erhöhtem Speichelfluss und zu Koordinationsstörungen im Schluckablauf kommen. So können auch Anomalien in der Zahn- und Kieferstellung entstehen. Artikulationsstörungen wie z.B. ein Sigmatismus (Lispeln) können die Folge sein.

 

Myofunktionelle Therapie nach Kittel

Hier kommt ein spezielles Übungsprogramm zum Einsatz, um die Muskelkraft im Mund zu stärken und das Zusammenspiel der Muskeln zu optimieren.

Es werden Wahrnehmungsübungen für den Mundraum, Übungen zur Verbesserung der Zungen- und Lippenruhelage, Zungen- und Lippenübungen, Ansaug- und Schluckübungen aber auch Ganzkörperübungen angeboten.

Das Schlucken und die Arbeit an der Artikulation (am /s/ oder /sch/- Laut) macht erst Sinn, wenn durch die Zungenübungen die Zungenmuskulatur gut trainiert ist.

 

Des Weiteren fließen Elemente aus folgenden Therapiekonzepten in die Behandlungen mit ein:

  • BOBATH
  • Padovan
  • Castillo Morales
  • Neurofunktionstherapie (NF!T)

 

(> Therapie nach B. Zollinger (Late Talker))

> POPT – Psycholinguistisch orientierte Phonologie-Therapie

> PLAN – Patholinguistischer Ansatz

> SpaT – Sprechapraxietherapie

> MODAK® – Modalitätenaktivierung in der Aphasietherapie

(> TAKTKIN® – Ansatz zur Behandlung sprechmotorischer Störungen)

> Aphasie-Therapie anhand des Logogen-Modells

> Neurolinguistische Aphasietherapie (NAT) nach Neubert, C. / Rüffer, N. / Zeh-Hau, M

> FOTT® – Therapie des Facio-oralen Trakts

> PNF – Propriozeptive Neuromuskuläre Faszilitation

> Elemente der Padovanmethode in der Dysphagietherapie

> Training der Sprechstimme bei Morbus Parkinson in Anlehnung an LSVT ® („Lee Silverman Voice Treatment“)

> MST – Manuelle Stimmtherapie

> LAXVOX® – Stimmtraining u. -therapie

> KIDS/ MiniKIDS – Non-avoidence-Methode in der Stottertherapie

> NOVAFON

Myofunktionelle Störungen

Kurzbeschreibung

Sprachentwicklungsstörungen

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